Powerpedal

engineering and biomechanics in cycling

Kraft - Leistungsmeßpedale

Um die Effektivität beim Treten (Gross Efficiency) zu steigern, müssen wir den Wirkungsgrad des Tritts vergrößern.
Ohne Meßtechnik und Visualisierung ist dies im Grunde unmöglich. In Zusammenarbeit mit SRM haben wir ein SPD-R kompatibles Pedal-Software Produkt entworfen, das die Wirkung des Tritts der Beine mißt und darstellt. Ziel ist die Maximierung der tangentialen Kräfte (Ft) an der Kurbel, da nur diese am Vortrieb beteiligt sind. Die radialen Kräfte (Fr) sind Verlustkräfte, die nicht zur Tretbewegung beitragen. Die Grafik verdeutlicht den kinematischen Zusammenhang zwischen Pedal -und Tretkurbelkräften. Die Größe der Pedalnormalkraft (Fn senkrecht zur Pedaloberfläche) hängt von der Richtung der Gesamtkraft ab. Und diese wird zum einen durch die Kontaktpunkte mit dem Rad (Hüfte/Sattel und Fuß/Pedal) und zum anderen von der Dorsal -und Plantarflexion des Sprunggelenks beeinflußt. Im Englischen gibt es dafür das Wort "ankling".

Durch den festen Abstand mit der Kurbel bewegt sich das Pedal auf einer Kreisbahn um das Tretlager. Würden wir die Kraft immer senkrecht (tangential) zu dieser Kreisbahn aufbringen, würden wir die maximal mögliche Hebellänge (Tretkurbelänge) nutzen. Das kann vielleicht eine Maschine, aber nicht der Mensch mit seinen begrenzten anatomischen Möglichkeiten.

Um den Weg des Pedals mathematisch zu beschreiben, bedient man sich der Umrechnung von polare in kartesische Koordinaten. Dabei entsteht eine sog. Sinuskurve (blaue Kurve). Sie ist quasi das Ideal einer Kreisbewegung. Würde sich unser Sprunggelenk so flexibel bewegen, könnten wir diese Idealfunktion erreichen, sprich maximal mögliche Kraft auf das Pedal übertragen. Aber die Natur hat uns hier Grenzen gesetzt. Daher können wir nur mit dem maximal und minimal möglichen Fußgelenkwinkel arbeiten.
Wir haben das Problem in eine mathematische Funktion gepackt, um die Bahn des Sprunggelenks mit den maximal und minimal möglichen Gelenkwinkeln zu berechnen, um ein Optimum (grüne Kurve) im Sinne einer Sinusfunktion zu beschreiben.
Dies wäre quasi das optimale "ankling". Der kreisrunde Plot verdeutlicht anschaulich, wie groß der Unterschied guter Trettechnik sein kann. Und das drückt sich direkt in gefahrene Geschwindigkeit aus, bei gleichem energetischen Aufwand.
Und dies kann durchaus den Unterschied von Sieg und Niederlage bei einem Zeitfahren bedeuten.